Karriere ohne Führung – im Assistenzbereich kein Widerspruch

Wie Assistenzen ohne Führungsverantwortung wachsen können

Von Kathrin Wood

Karriere ohne Führung: Warum viele Assistenzen nicht „aufsteigen“ wollen – und das völlig okay ist

Viele Unternehmen verstehen Karriere noch immer als Weg in die Führung. Wer keine Personalverantwortung übernehmen möchte, gilt schnell als „nicht ambitioniert“. Dabei zeigt die Realität: Gerade im Assistenzbereich gibt es viele hochqualifizierte Fachkräfte, die bewusst nicht führen wollen – und dennoch Karriere machen. Ein Plädoyer für neue Karrierepfade jenseits der Hierarchie.


Karriere = Führung? Ein Denkfehler mit Folgen

  • Klassische Karrierebilder basieren auf Hierarchie: Wer höher will, muss Menschen führen.
  • Für Assistenzen bedeutet das oft: Wer keine Führungsverantwortung übernimmt, „bleibt stehen“.
  • Das erzeugt Frust und verschenkt Potenzial. Denn viele Assistenzen wollen gar nicht führen – aus gutem Grund.

👉 Fazit: Karriere darf nicht nur über Führungsverantwortung definiert werden.


Warum viele Assistenzen bewusst nicht führen wollen

  • Stärkenorientierung: Viele Assistenzen sind exzellent im Strukturieren, Umsetzen, Organisieren – nicht jeder ist ein „People Manager“.
  • Nähe zur Führungskraft statt selbst führen: Rollen wie Executive Assistant oder Chief of Staff ermöglichen Verantwortung ohne Personalführung.
  • Workload & Lebensbalance: Führung bedeutet oft mehr Stress, Politik, Überstunden – das passt nicht für jede Lebensphase.
  • Kein Mangel an Ambition – sondern Fokus auf Wirksamkeit.


Fachkarriere statt Führungskarriere: Ein unterschätztes Modell im Assistenzbereich

  • Fachkarriere = Tiefe statt Breite: Spezialisierung, Expertise, Prozessverantwortung.
  • In anderen Bereichen (IT, Wissenschaft, Technik) längst etabliert – in der Assistenz noch oft stiefmütterlich behandelt.
  • Fehlende Modelle, Titel und Entwicklungsstufen bremsen Fachkarrieren in der Assistenz.

👉 Mögliche Karrierestufen:

  • Executive Assistant → Senior Executive Assistant → Chief of Staff
  • Teamassistenz → Projektassistenz → Projektkoordination mit Budgetverantwortung


Was Unternehmen tun können

  1. Fachlaufbahnen definieren

Offizielle Karrierestufen mit Entwicklungsgesprächen, Titeln und Gehaltsbändern.

  1. Leistung neu bewerten

Nicht nur „Mitarbeiterführung“, sondern: Selbstständigkeit, Initiative, Projektimpact.

  1. Karriere ohne Führung sichtbar machen

Best Practices teilen, Vorbilder zeigen, intern positionieren.

  1. Anerkennungskultur schaffen

Wertschätzung unabhängig von Hierarchie: Gehalt, Benefits, Entwicklung.


Fazit: Eine Assistenz-Karriere hat viele Gesichter

  • Wer nicht führen will, ist nicht weniger ambitioniert.
  • Es braucht neue Wege für alte Stärken – und ein modernes Verständnis von Karriere.
  • Die Assistenz kann (und sollte) ein Ort für Fachkarriere sein – auf Augenhöhe, mit Perspektive.

Karriere hat viele Gesichter – und nicht jedes trägt ein Team

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